Taekwondo

Was bringt mir Taekwondo?


Taekwondo ist nicht nur eine Sportart, sondern vor allem
auch eine Form der Charakterschulung. Viele Sportler werden deshalb schnell
bemerken, dass nicht der Sparring-Partner der schlimmste Gegner ist, sondern
das eigene Ich.

Das Taekwondo-Training fördert nicht nur Kraft und Schnelligkeit, Beweglichkeit
und Koordinationsfähigkeit. Auch weniger greifbare Qualitäten, wie
Selbsterkenntnis, Selbstüberwindung und Respekt vor dem Trainingspartner
entstehen im Training und wirken sich auf die Persönlichkeit des Sportlers aus.

Durch die Schulung der technischen Perfektion ergibt sich eine immer
vollkommener werdende Beherrschung der Gedanken (Sammlung), ihre dadurch
gesteigerte Einsatzmöglichkeit auf ein Ziel hin (Konzentration), das Verhindern
einer zeitlich bedingten Gedankenschwächung (Ausdauer) und die Widerstandskraft
gegen andere Gedankenströme, die uns zu beeinflussen suchen (Überwindung und
Abwehr von Angst und Müdigkeit).

Es steigert sich somit das körperliche und auch geistige Wohlbefinden und es
stellt sich im Laufe der Zeit eine positive Grundhaltung im Sinne von DO ein:

Taekwondo ist somit nicht nur der körperliche Kampf mit dem
Gegner oder der Materie, sondern ist in erster Linie der geistige Kampf mit
sich selbst, d.h. das Überwinden von persönlichen Schwächen und Ängsten. Eine
intensive und regelmäßige Ausübung von Taekwondo kann also dazu beitragen, den
Alltag besser zu bewältigen, besser mit seinen Mitmenschen auszukommen und ein
ausgeglichenes und zufriedenes Leben zu leben.


Die Geschichte des Taekwondo


Im 6. Jahrhundert war die Halbinsel Korea in 3 Königreiche
unterteilt. Das kleinste Königreich, Silla, litt ständig unter den Überfällen
der anderen. Aus diesem Grund bildete der König von Silla eine Elitetruppe aus,
die nicht nur in sämtlichen Waffengattungen, sondern auch im Hand- und Fußkampf
bewandert war. Aufgrund der Erfolge der Kampftruppe und der Macht die sie
ausübte schlossen sich die Königreiche zu einem zusammen.

Während der japanischen Besetzung Koreas waren Kampfsport und Militär in Korea
verboten. Heimlich wurde die Kampftechnik an eine kleine Anzahl von Schülern
weitergegeben. Der damalige Name war Taek Kyon.

Nach der Befreiung Koreas 1945 gründete der junge Oberleutnant Choi Hong Hi
wieder eine militärische Eliteeinheit zur Unterweisung in den Kampfkünsten. Am
11.04.1955 wurde von einem Ausschuß von Lehrern und Historikern und im Beisein
von General Choi Hong Hi der Name Taekwon-do als neue einheitliche Bezeichnung
für die Kriegskunst gewählt.
  
Dieser Name entstand aufgrund seiner Vielseitigkeit:

Tae bedeutet der Fuß

Kwon bedeutet die Faust

Do bezeichnet den geistigen Weg, der diese Kampfkunst von
rüden Prügeleien distanzieren soll

  

Aufgrund politischer Uneinigkeiten haben sich zwei Systeme
herausgebildet:

ITF (International Taekwondo Federation) mit den Hyongs als
Formen und traditionellen Wettkampftechniken

WTF (World Taekwondo Federation) mit der Poomsae als Form
und eher straßenkampforientierten Wettkampftechniken

International hat die WTF die Oberhand gewonnen und so
werden Kup- und Danprüfungen nur noch nach den Regeln der WTF abgenommen. Die
WTF ist der Dachverband der DTU (Deutsche Taekwondo Union) und somit auch der
BTU.

Taekwondo war im Jahr 2000 erstmals als olympische Disziplin vertreten.

 

Trainingsinhalte des Taekwondo


Poomsae / Formen

festgeschriebene Bewegungsabläufe bestehend aus Einzeltechniken, die einen
Kampf gegen einen imaginären Gegner darstellen
     
Ilbo-Taeryon (Der Einschrittkampf)

Partnerübung nach festgelegten Regeln, in denen Verteidigungstechniken als
Vorbereitung für den Wettkampf trainiert werden. Geübt werden hierbei das
Abstandsgefühl und die Körperbeherschung

Kyorugi / Zweikampf

sportlicher Wettkampf, der nach festen Regeln und mit Schutzausrüstung
durchgeführt wird. Er dient zur praktischen Umsetzung der erlernten Techniken
und ist Hauptmerkmal des Taekwondo

 

Hosinsul

waffenlose Selbstverteidigung sowohl gegen alle Arten von Angriffen wie Fassen,
Klammern und Würgen als auch gegen Messer- und Stockangriffe


Kyok-Pa (Bruchtest)

hier zeigt sich das harmonische Zusammenspiel von erlernter Technik und der
nötigen geistigen Einstellung, welche den Trainierenden befähigt, Kräfte frei
zu setzen, die Materie zerstören können